Das eigentliche Erbe der Iren ist diese Vertrautheit mit zarten und zauberischen Dingen, das Ohr für die Musik der Schöpfung, die Gabe, von alledem etwas aussprechen zu können. Und Eire, das Irland von heute, das nach tausend Jahren unsäglicher Drangsale und Leiden seine Freiheit wiedererlangt hat, zeigt in seinem Wappen nicht das Schwert seiner Rebellen gegen fremde Gewalt, sondern die goldene Harfe seiner Barden und Dichter.

Padraic Colum

 

 

Irisches Ostergebet: Möge der auferstandene Christus uns segnen im Licht des neuen Tages. O König der Könige, der du den Tod überwunden hast, steh uns bei. Wie die Sonne den neuen Tag bringt, so gibst du uns neue Hoffnung. Das Blut aus deinen Wunden verwandelt sich zum Quell neuen Lebens. O Jesus, sein bei uns am Tag und in der Nacht. In diesem Glauben bewahre uns der auferstandene Herr. Amen.

 

 

   

    

    Clannad          

Meine erste Begegnung mit der irischen Band Clannad hatte ich an meinem 19. Geburtstag. Das war im Januar 1984. Meine Eltern schenkten mir die damals aktuelle LP "Magical Ring" von dieser mir damals völlig unbekannten Gruppe. Wie sie darauf gekommen waren, wissen sie heute selbst nicht mehr. Ich hörte mir die LP einmal an, konnte aber zu dieser Zeit nichts mit dieser Art von Musik anfangen. So landete die LP im Regal und geriet erst einmal in Vergessenheit.

1985 lief im Fernsehen eine englische Fernsehserie über Robin Hood, die mir sehr gut gefiel. Die Serie hieß "Robin of Sherwood" und erzählte die altbekannte Geschichte um den edlen Räuber, der in den Wäldern Englands mit seinen Anhängern lebte auf eine neue, geradezu mystische Weise. Es war besonders auch die Filmmusik, die diese wunderbare, dichte, mystische Atmosphäre hervorrief, die mich so sehr ansprach. Ich holte mir schließlich den Soundtrack dazu, der von einer Band namens Clannad stammte. Noch dämmerte es mir nicht, dass ich ja bereits eine LP von dieser außergewöhnlichen Band besaß. Diese fiel mir erst ein Jahr später zufällig in die Hände und ich hörte sie mir mal wieder an. Vielleicht hatte sich mein Geschmack ja inzwischen verändert und mir gefiel jetzt diese Musik. 

                                                    

Und wie sie mir gefiel! Hörte sie sich nicht auch irgendwie so ähnlich an wie der Sound von "Robin of Sherwood"? Erst da fiel es mir auf, das war ja tatsächlich dieselbe Band – Clannad! Ab sofort war ich ein großer Fan dieser Band und bin es bis heute geblieben. Nun wollte ich alles über Clannad wissen, aber in den achziger Jahren war es für mich fast unmöglich, etwas über die Hintergründe und Herkunft der fünf Bandmitglieder in Erfahrung zu bringen. Und was bedeutete überhaupt dieser seltsame Name, Clannad? Ich erfuhr es im November 1991 in einem Fernsehbericht über irische Musik mit dem Titel "Rock und Shamrock", in dem unter anderem auch über Clannad berichtet wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wußte ich so gut wie nichts über Irland. Ich wußte nur, dass es eine Insel neben England ist, dass es dort sehr grün war und es eine militante Gruppe namens IRA gab (was natürlich eher Nordirland betrifft, aber wie gesagt, ich war völlig unbedarft was dieses Land betraf und wußte auch nichts über den Nordirlandkonflikt).

Na ja, nachdem ich diese Sendung gesehen hatte, änderte sich das schlagartig. Ich kaufte mir Reiseführer und Bildbände über Irland und lernte nun dieses Land kennen und lieben. Ich erfuhr auch, dass Clannad aus dem Nordwesten der Republik Irland, aus der Grafschaft Donegal stammt, dass die Mitglieder alle aus einer Familie stammen und ihrer Band deshalb den Namen "an CLANN As Dobhar" gaben, was irisch ist und auf Deutsch "Familie aus Donegal" heißt. So einfach war das also. Die seltsame Sprache, in der die Gruppe einen Teil ihrer Lieder sang, und über die ich mich so gewundert hatte, war also irisch.

In den folgenden Jahren entdeckte ich Irland immer mehr für mich. Ich lernte auch andere irische Bands kennen, die zum Teil rein traditionelle irische Musik spielten (z. B. die "Dubliners" oder die "Chieftains") oder wie Clannad traditionelle Musik mit modernen, teils rockigen, vor allem aber auch mystischen Klängen vermischten (z. B. Enya, Loreena McKennit und viele andere). Ich lernte die Kelten kennen, die Druiden und die irischen Mönche, von denen viele den christlichen Glauben auch auf dem europäischen Festland verkündeten. Ich erfuhr auch einiges über die traurige Rolle, die England in der Geschichte Irlands spielte und worauf auch der bis heute schwelende Nordirlandkonflikt zurückzuführen ist. Natürlich besuchte ich auch selber mehrmals die "Grüne Insel" und verbrachte dort einige meiner schönsten Urlaubswochen und werde das sicher auch in Zukunft noch öfter tun.

Seit meiner ersten Begegnung mit Clannad sind nun schon zwanzig Jahre vergangen. Nach wie vor liebe ich diese schöne, einzigartige Musik, die besonders auch von der wunderbaren Stimme der Sängerin der Band, Máire Brennan gekennzeichnet ist. Zusammen mit ihren beiden Brüdern Pól und Ciaran sowie ihren Onkeln, den Zwillingen Noél und Pádraig Duggan bildet sie diese Band nun seit fast 35 Jahren. Enya ist übrigens eine Schwester von Máire und hat auch einige Zeit bei Clannad mitgewirkt, bevor sie ausstieg und ihre eigene Karriere als Sängerin begann. Spätestens seit dem 11. September 2001, ist sie mit ihrem Lied "Only Time", das mit Bildern von der Katastrophe in New York als Videoclip um die Welt ging, weltbekannt geworden. Für ihr Lied "May it be" aus dem Soundtrack zu dem Film "Der Herr der Ringe– Die Gefährten" wurde sie sogar für einen Oskar nominiert.

   

Auch Máire hat neben ihrer Mitwirkung bei Clannad eine eigene Karriere gestartet und inzwischen fünf wunderschöne eigene Alben herausgebracht. Mehr über sie findet Ihr auf ihrer eigenen Homepage unter www.moyabrennan.com Ihren Namen Máire hat sie in "Moya" geändert, seit sie international bekannter geworden ist. In dem Buch "Mein irisches Leben" schreibt sie über sich, über ihre Erfolge mit Clannad und über ihre Suche nach mehr...

Am 20.01.2004 (mein Geburtstag) hatte ich die Gelegenheit, Moya in einem Konzert in Darmstadt life zu erleben. An diesem Tag begann ihre fast zweimonatige Tournee durch Deutschland und anschließend die USA. Die Konzerthalle war brechend voll, aber als eingefleischter Fan von Moya stand ich natürlich ganz vorne an der Bühne, wo ich sie aus nächster Nähe erleben konnte. Sie sang Lieder aus ihrem neuesten Album "two horizons", aber auch einige Lieder aus ihren früheren Alben und natürlich ein paar Klassiker aus ihrer Zeit mit Clannad. Viele meiner Lieblingslieder waren dabei. Moyas wundervolle, warme Stimme begleitet mich bereits seit 20 Jahren, und ich habe ihr viele glückliche Momente in meinem Leben zu verdanken, wenn ich mit dem Walkman und ihrer Musik durch den Wald spaziert bin, oder einer CD gemütlich zuhause auf der Couch lauschte. Nun durfte ich sie bereits zum zweiten Mal life auf der Bühne erleben. Ihre warme, herzliche Art hat mich tief berührt und bewegt, und manchmal hatte ich das Gefühl, dieses Lied singt sie ganz allein nur für mich. Danke, Moya, für dieses großartige Konzert!

Dieses Bild entstand am 19. November 2007 in Stuttgart, wo ich mit meiner Freundin Móna auf einem Konzert mit Moya war. Das war mittlerweile schon mein fünftes Konzert und es war wieder wie immer super!

Hier findet ihr ein paar Videos mit Songs von Clannad und Moya Brennan:

Interview in der Zeitschrift "LYDIA" mit Moya Brennan

 

Und hier noch ein interessantes Video aus Donegal, ein keltisches Kreuz aus Bäumen im Wald:

 

 

Irish-Net.de

 

Grüne Insel

 

                                              

 


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